Andreas Pečar

Andreas Pečar ist seit 2011 Professor für die Geschichte der Frühen Neuzeit der MLU Halle-Wittenberg. In Halle befasst er sich auf vielfältige Weise mit der Aufklärungsforschung. Er ist Mitglied im Direktorium des IZEA und des IZP. Bisherige DFG-geförderte Forschungsprojekte befassten sich mit der preußischen Hochschulpolitik an der Universität Halle in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, mit der politischen Entscheidungsfindung des Fürsten Leopold von Anhalt-Dessau im Spiegel seiner Kabinettsprotokolle und mit den Veröffentlichungsstrategien im Spiegel von Nachdrucken im Englischen Bürgerkrieg sowie der Zeit des Commonwealth. Gegenwärtig befindet sich ein Forschungsprojekt über die Verwaltungsgeschichte der Franckeschen Stiftungen vom 18.-20. Jahrhundert in der Begutachtung der DFG, das gemeinsam mit Holger Zaunstöck (Stabsstelle Forschung der Franckeschen Stiftungen) erarbeitet worden ist.

Yvonne Kleinmann

Yvonne Kleinmann ist seit 2014 Professorin für Osteuropäische Geschichte am Institut für Geschichte der MLU Halle-Wittenberg und leitet das Aleksander-Brückner-Zentrum für Polenstudien, ein kooperatives Projekt der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und der Friedrich-Schiller-Universität Jena, das sich der interdisziplinären Erforschung historischer und gegenwärtiger Formationen polnischer Staatlichkeit, Gesellschaft, Sprache und Kultur widmet.
Ein Schwerpunkt ihrer Forschung liegt auf der polnisch-litauischen Staatenunion in der frühen Neuzeit, insbesondere auf der Stadt-, Religions- und Rechtsgeschichte. Darüber hinaus befasst sie sich mit der Geschichte des Russländischen Reichs seit dem 18. Jahrhundert aus migrations- und wissensgeschichtlicher Perspektive sowie mit den jüdischen Lebenswelten im östlichen Europa. In ihrem Forschungsprojekt „Wege der Rechtsfindung einer ethnisch-religiös gemischten Stadtgesellschaft im frühneuzeitlichen Polen“ entwickelt sie eine rechtssoziologisch orientierte Mikrogeschichte zur Integration religiöser Heterogenität in politische Herrschaft. Ihr Projekt „Verfassungen im Gespräch. Polens politische Grundordnungen als Kultur- und Verflechtungsgeschichte“ zielt auf eine transnationale polnische Verfassungsgeschichte ab.
An der MLU ist sie Direktoriumsmitglied des Zentrums für Interdisziplinäre Pietismusforschung (IZP) und hat sich im Rahmen von ARW an der internationalen Graduiertenschule Verbindlichkeit von Normen der Vergesellschaftung beteiligt. Im Kontext des Leibniz ScienceCampus Eastern Europe – Global Area (EEGA) ist sie mitverantwortlich für Research Area 4 „Cultures of Internationalism – Internationalisms of Cultures“ .

Robert Fajen

Robert Fajen ist seit 2010 Professor für Französische und Italienische Literaturwissenschaft an der MLU Halle-Wittenberg. Zu seinen Forschungsgebieten zählen insbesondere die Literatur des romanischen Mittelalters sowie die französische und italienische Literatur des langen 18. Jahrhunderts; theoretisch gilt sein Interesse vor allem Fragen der Form und Funktion literarischer Imagination. Er ist Mitglied im Direktorium des IZEA

Daniel Cyranka

ist seit 2012 Professor für Religionswissenschaft und Interkulturelle Theologie an der Theologischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg sowie kooptiertes Mitglied der Philosophischen Fakultät I (Sozialwissenschaften und Historische Kulturwissenschaften). Sein derzeitiges Foschungsinteresse bezieht sich auf das Thema Esoterikforschung und soll einen Beitrag zur verflochtenen Disziplinengeschichte der Religionswissenschaft am Beispiel des Themas Esoterik im globalen Religionsdiskurs leisten. Damit werden die Achsen Kolonialität (Wissen und Macht), Wissenschaft, Religion, Esoterik sowie auch die Achse Theologien und Kulturen im Plural (und damit auch das Thema ‚Mission‘) miteinander verschränkt.

Kulturwissenschaft im Kulturkampf: Genealogie und Grammatik der Eskalation

Tagung, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, 2.-3. Februar 2024

Der Begriff des Kulturkampfs hat Konjunktur. Jedenfalls ist er in etlichen Auseindersetzungen schnell bei der Hand: von der öffentlichen Empörung über die militante Aktionen der sogenannten Letzten Generation über polemische Verdammungen von Wokeness bis zu soziologischen Diagnosen über die Spaltung der Gesellschaft in verschiedene Gruppen, die keinen gemeinsamen Nenner mehr fänden, womöglich sogar überhaupt keine gemeinsame Wirklichkeit mehr teilten — und sich insofern genaugenommen gar nicht mehr ,vernünftig‘ miteinander streiten könnten. Ob die Rede von Kulturkämpfen angemessen ist oder ob damit nicht zu hoch gegriffen wird, nicht zuletzt um Aufmerksamkeit zu generieren, ist selbst strittig. Aber schon diese Uneinigkeit, dieser Streit stellt eine Herausforderungen für die Kulturwissenschaften dar: Was bedeutet es für sie, wenn ihr Gegenstand zum Streitobjekt wird? Und was kann sie selbst beitragen, um diesen Streit besser zu verstehen? „Kulturwissenschaft im Kulturkampf: Genealogie und Grammatik der Eskalation“ weiterlesen

Wolfgang Hirschmann

Wolfgang Hirschmann ist seit 2007 Professor für Historische Musikwissenschaft an der Abteilung Musikwissenschaft des Instituts für Musik, Medien- und Sprechwissenschaften der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der Musikgeschichte des 17. und 18. Jahrhunderts, der musikalischen Editionswissenschaft, der Geschichte der Musiktheorie im Mittelalter und im Zeitalter der Aufklärung sowie der Erforschung von Leben und Werk Georg Friedrich Händels, Georg Philipp Telemanns, Johann Matthesons und Johann Pachelbels. Er leitet zusammen mit Prof. Dr. Donald Burrows die „Hallische Händel-Ausgabe“ (historische-kritische Gesamtausgabe, Editionsprojekt der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften) sowie die Telemann-Auswahlausgabe (Editionsprojekt der MLU Halle-Wittenberg in Zusammenarbeit mit dem Telemann-Zentrum Magdeburg); DFG-geförderte Forschungsprojekte zu „Johann Mattheson als Vermittler und Initiator“ sowie zu „Politische Instrumentalisierung der Musik der Vergangenheit am Beispiel Georg Friedrich Händels“; Mitglied der Kommission für Kunstgeschichte, Literatur- und Musikwissenschaft der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig und Mitglied der Direktorien von IZEA und IZP.

Till Kössler

Till Kössler ist seit 2018 Professor für Historische Erziehungswissenschaft an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. 2011 hat er die Venia Legendi für Neuere und Neuste Geschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität Münchens erhalten und war danach bis 2018 als Professor für die Sozialgeschichte des Aufwachsens und der Erziehung an der Ruhr-Universität Bochum tätig. Gastaufenthalte führten ihn an die Universidad Complutense, Madrid, die University of California, Berkeley und die New York University, Standort Schanghai. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in einer europäischen Gesellschafts- und Wissensgeschichte von Bildungs- und Kindheit (mit Schwerpunkten auf Spanien und Deutschland), einer Gesellschaftsgeschichte autoritärer Regime, der Geschichte politischer Bewegungen und Parteien, der Geschichte der Zeit sowie der Geschichte von Gewalt und Gewaltüberwindung.

Friedemann Stengel

Friedeman Stengel ist seit 2018 Professor für Neuere Kirchengeschichte an der Theologischen Fakultät in Halle und hat diese Professur 2010-2018 vertreten. Zuvor war er Wissenschaftlicher Mitarbeiter der am IZEA angesiedelten DFG-Forschergruppe Die Aufklärung im Bezugsfeld neuzeitlicher Esoterik und später Scientist in Charge im Horizon 2020-Projekt The History of Freedom and Human Dignity in Western Civilization (Marie Skłodowska Curie Innovative Training Network bei der European Commission). Seit 2018 ist er Geschäftsführender Direktor des IZP. Zu seinen Publikationsfeldern und Forschungsgebieten zählen Theologie- und Philosophiegeschichte des langen 18. Jahrhunderts mit Pietismus und Aufklärung, der reformatorischen Bewegung, Esoterikgeschichte, Kirchliche Zeitgeschichte sowie Diskurstheorie und Historiographie.

Jörg Dierken

Jörg Dierken ist seit 2010 Professor für Systematische Theologie/Ethik an der MLU Halle-Wittenberg. Zu seinen Forschungsgebieten zählen die Grundlagen (theologischer) Ethik, aktuelle materialethische Probleme (Medizin und Bioethik, Recht, Ökonomie u.a.m.), Religion und die Gegenwartsbedeutung der Aufklärung, Religion und Religionen, Religionsphilosophie und philosophische Theologie, bes. Deutscher Idealismus, Subjektivität und Intersubjektivität sowie Protestantismus und moderne Kultur.
Er ist Mitglied im Direktorium des IZEA und leitet ein DFG-Langzeitprojekt zu Friedrich Schleiermachers Vorlesungen über Christliche Sittenlehre.