Yvonne Kleinmann ist seit 2014 Professorin für Osteuropäische Geschichte am Institut für Geschichte der MLU Halle-Wittenberg und leitet das Aleksander-Brückner-Zentrum für Polenstudien, ein kooperatives Projekt der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und der Friedrich-Schiller-Universität Jena, das sich der interdisziplinären Erforschung historischer und gegenwärtiger Formationen polnischer Staatlichkeit, Gesellschaft, Sprache und Kultur widmet.
Ein Schwerpunkt ihrer Forschung liegt auf der polnisch-litauischen Staatenunion in der frühen Neuzeit, insbesondere auf der Stadt-, Religions- und Rechtsgeschichte. Darüber hinaus befasst sie sich mit der Geschichte des Russländischen Reichs seit dem 18. Jahrhundert aus migrations- und wissensgeschichtlicher Perspektive sowie mit den jüdischen Lebenswelten im östlichen Europa. In ihrem Forschungsprojekt „Wege der Rechtsfindung einer ethnisch-religiös gemischten Stadtgesellschaft im frühneuzeitlichen Polen“ entwickelt sie eine rechtssoziologisch orientierte Mikrogeschichte zur Integration religiöser Heterogenität in politische Herrschaft. Ihr Projekt „Verfassungen im Gespräch. Polens politische Grundordnungen als Kultur- und Verflechtungsgeschichte“ zielt auf eine transnationale polnische Verfassungsgeschichte ab.
An der MLU ist sie Direktoriumsmitglied des Zentrums für Interdisziplinäre Pietismusforschung (IZP) und hat sich im Rahmen von ARW an der internationalen Graduiertenschule Verbindlichkeit von Normen der Vergesellschaftung beteiligt. Im Kontext des Leibniz ScienceCampus Eastern Europe – Global Area (EEGA) ist sie mitverantwortlich für Research Area 4 „Cultures of Internationalism – Internationalisms of Cultures“ .